30 Elemente werden als wesentlich für die wirtschaftliche Entwicklung und die nationale Sicherheit eingestuft.
Die indische Regierung hat eine Liste an kritischen Mineralien mit 30 Elementen veröffentlicht, die als entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung und die nationale Sicherheit gelten. Der indische Minister für parlamentarische Angelegenheiten, Kohle und Bergbau, Pralhad Joshi, stellte den Katalog am Dienstag vor und verwies darauf, dass es sich um den ersten seiner Art für das bevölkerungsreichste Land der Welt handelt. Laut einer Pressemitteilung des Bergbauministeriums ist die Liste ein zentrales Element auf dem Weg zu „Aatmanirbharbharat“, was übersetzt „selbstständiges Indien“ bedeutet. Dieser Begriff wurde von Premierminister Narendra Modi geprägt und unterstreicht die wirtschaftlichen Ziele des Landes, wettbewerbsfähiger, effizienter und widerstandsfähiger zu werden.
Die nun veröffentlichte Liste umfasst Rohstoffe, die für Bereiche wie saubere Energie und Elektromobilität, aber auch für Landwirtschaft, Pharmazie und Verteidigung von entscheidender Bedeutung sind. Zu den aufgezählten Elementen gehören unter anderem Kobalt, Gallium, Germanium, Hafnium, Lithium und Seltene Erden. Der Katalog soll als Orientierungsrahmen für die Politik und für Investitionen im indischen Bergbausektor dienen. Darüber hinaus erklärte die indische Regierung, dass es regelmäßige Überprüfungen und Aktualisierungen der Liste geben wird, angepasst an die globalen und nationalen Entwicklungen.
Indiens Schritte in Richtung Selbstständigkeit
Gegenwärtig importiert Indien den größten Teil der genannten kritischen Rohstoffe aus dem Ausland, hat aber in jüngster Zeit mehrfach Vorkommen von Elementen auf der Liste entdeckt. Im Februar gab das Bergbauministerium die erste Entdeckung von Lithium auf dem Subkontinent bekannt, gefolgt von der Erklärung des staatlichen Unternehmens Indian Rare Earths Limited, die Produktion von Seltenen Erden um 400 Prozent zu steigern. Erst letzte Woche trat Indien der Minerals Security Partnership (MSP) bei, nach dem Staatsbesuch von Premierminister Narendra Modi in Washington D.C., wo er mit seinem amerikanischen Amtskollegen Präsident Joe Biden zusammentraf. Die beiden Länder bekräftigten ihre Partnerschaft und betonten die Bedeutung einer Ausweitung der Zusammenarbeit in Bereichen wie Technologien und Rohstoffe, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Die MSP ist eine von den USA geführte Vereinigung zur Schaffung widerstandsfähiger und sicherer Lieferketten für kritische Mineralien. Neben den USA ist Indien zusammen mit Australien, Kanada, Finnland, Frankreich, Deutschland, Japan, Korea, Schweden, dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union Mitglied dieser Organisation.
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