Militärbasen als Rohstoff-Hubs? USA könnten ungewöhnlichen Weg gehen

von | März 2025

Ein entsprechendes Dekret könnte bereits am Mittwoch unterzeichnet werden. Ziel ist es, die Abhängigkeit von China zu verringern.

Die USA planen offenbar ungewöhnliche Schritte, um die Abhängigkeit von China bei der Verarbeitung kritischer Rohstoffe zu reduzieren. Präsident Donald Trump soll per Dekret den Bau von Raffinerien auf Stützpunkten der US-Streitkräfte genehmigen, zitiert Reuters gut informierte Quellen aus der Regierung. Die Unterzeichnung könnte bereits am morgigen Mittwoch erfolgen.

China dominiert derzeit die weltweite Verarbeitung zahlreicher Rohstoffe, die sowohl in Alltagstechnologien wie Unterhaltungselektronik als auch in militärischer Ausrüstung verwendet werden. Dadurch sind die USA und ihre Verbündeten stark auf chinesische Importe angewiesen. Laut dem U.S. Geological Survey war das Land 2024 bei zwölf der 50 als kritisch eingestuften Mineralien zu 100 Prozent von Einfuhren abhängig. Um dagegen anzugehen, kündigte Trump kürzlich eine „dramatische Ausweitung“ der Produktion kritischer Rohstoffe und Seltener Erden an. Da sich der Handelskonflikt mit China verschärft, könnte Washington durch die Schaffung von mehr heimischen Raffineriekapazitäten versuchen, die nationale Sicherheit zu stärken und Risiken in ausländischen Lieferketten zu verringern.

Kühne Pläne und offene Fragen

Während Produzenten den Schritt als wichtige Maßnahme zur Sicherung essenzieller Rohstoffe bewerten, könnten einige US-Bergbauunternehmen sich womöglich übergangen fühlen. Denn der Fokus der bekannt gewordenen Regierungspläne liegt auf der Raffinierung und nicht auf neuen Bergbauprojekten im Inland.

Branchenexperten bezweifeln jedoch die Umsetzbarkeit des Plans. So äußerte Ashley Zumwalt-Forbes, ehemalige stellvertretende Direktorin für Batterien und kritische Materialien im US-Energieministerium, Bedenken über die operativen Herausforderungen. In einem Social-Media-Beitrag wies sie darauf hin, dass ein Großteil des technischen Know-hows weiterhin in China liege. Zudem bestünden Unsicherheiten hinsichtlich der Rohstoffbeschaffung und der Einrichtung eines stabilen Absatzmarktes für die raffinierten Rohstoffe.

Photo: Cineman69 via canva, Montage rawmaterials.net

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