Taiwanischer Designer kleidet Athleten mit Germanium-Stoff ein.
Taiwan ist nicht nur ein bedeutender Standort für die Produktion modernster Chips, sondern auch Heimat einer innovativen Textilindustrie. Überzeugen konnte man sich davon in der vergangenen Woche bei den Eröffnungsfeierlichkeiten der Olympischen Spiele. Für die Mannschaft, die dort als Chinesisch Taipeh an den Start geht, hat der taiwanische Designer Justin Chou zwei Uniformjacken und ein Polohemd entworfen. Letzteres besteht aus einem Garn mit kühlenden Eigenschaften, das zudem Feuchtigkeit absorbiert.
Designer Justin Chou (JUST IN XX) und seine Entwürfe für die Olympischen Spiele 2024.
Mit freundlicher Genehmigung von @justinxx_official.
In das Nano-Ge-Nylon genannte Material sind zudem Elemente aus Germanium eingearbeitet, sie sollen das Wohlbefinden der Athleten steigern und Ermüdung vorbeugen. Ermöglicht werde dies durch die spezielle Ionisierung des Gewebes, so der Hersteller New Wide Group. Die Wirkung von Germanium in Textilien ist seit Jahren Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen, so etwa bei der Behandlung von Arthrose in Kniegelenken.
Andere Teile der taiwanischen Kleidung wurden aus Polyester gefertigt, das zum Teil aus den Emissionen von Stahlwerken gewonnen wurde. Die Gase, die sonst in der Atmosphäre landen würden, wandelt Faserhersteller FENC zunächst in Ethanol um, das im Laufe des Prozesses mit erdölbasierten Komponenten kombiniert wird. Hierdurch sinke der Rohstoffbedarf und verkleinere sich die gesamte Umweltbilanz.
Beitragsbild: iStock/Alla Tsyganova